Die Geschichte vom tollen Hähnchen
Der Gutsbesitzer von Wormlage hatte einst als Lieblingstier ein Hähnchen, welches wohl nicht ganz klar bei Verstande war. Wie es sich begab, war dieses Lieblingtier eines Tages verschwunden und alle suchten es in weitem Umkreis. Nachdem man es den ganzen Tag schon gesucht und immer noch nicht gefunden hatte, wurde der Besitzer sehr traurig und alle wollten schon nach hause eilen. Da fand ein Knecht in der Abenddämmerung unter einem dichten Strauch das verängstigte Tier und brachte es seinem Herrn. Als Lohn für das gefundene tolle Hähnchen schenkte der Gutsbesitzer seinem Knecht das Land im Umkreis der Fundstelle und nannte es dolles Hähnchen, woraus später Dollenchen wurde.
Ein Dorf hat sich geschmückt
Festlich haben am späten Freitagnachmittag die Feierlichkeiten anlässlich der „650 Jahre Dollenchen“ begonnen. Geladen hatte die Freiwillige Feuerwehr Dollenchen zur Fahnenweihe, die der Jagdpächter Rubbert im vorigen Jahr zum 100jährigen Bestehen der Dollenchener Feuerwehr gesponsort hat. Nach der Begrüßung durch Frank-Uwe Mittelstädt und Amtsbrandführer Michael Hartnick wurde die Weihe durch den Ehren- Landesbrandmeister Jürgen Helmdach durchgeführt. Mit der Segnung durch Pfarrer Wolf und anschließendem Fackelumzug mit dem Spielmannszug, den angereisten Feuerwehren und der Jugendfeuerwehr ging der offizielle Teil zu Ende.
Die Jugendfeuerwehr Dollenchen war erst aus Potsdam von einer Preisverleihung angereist. Sie haben sich an einem Schüler- und Jugendwettbewerb der AWO mit ihrem Filmprojekt „Braucht man Geld um glücklich zu sein“ ( www.awo-schuelerwettbewerb.org/projekte/338/) beteiligt und waren unter den Preisträgern.
Bei wunderschönem Wetter unternahm eine Jury die Bewertung der super geschmückten Grundstücke und Gärten. Nach dem Dorfrundgang begann das mittelalterliche Spektakel für die Kinder auf dem Festplatz, von Ritterspielen über kniffliche Geschicklichkeitsspiele bis zum Armbrustschießen war für jeden etwas dabei. Für die jenigen, die noch toben wollten, stand die Hopsburg der Lausitzer Rundschau bereit.Parallel dazu fand im Gasthaus Stuckatz die Festsitzung zum Heimattreffen statt. Bei gemütlichem Kaffetrinken plauderte Frank Uwe Mittelstädt aus der Chronik. Kulturell umrahmt wurde das ganze vom Posaunenchor Göllnitz und dem Kirchenchor Dollenchen. Organisiert von Cordula Mittelstädt führten die Kinder zwei Theaterstücke auf „ die Geschichte vom tollen Hähnchen“ und die vom „Ritter Wormlitz“.Der älteste Teilnehmer des Heimattreffens war Ilse Wunderlich ( wird 90 Jahre!), der weiteste Angereiste Beate Kliebenstein aus Holland und der Jüngste Ben Hänschen aus Zürchel.
Für einen Spaziergang war noch Zeit und so konnte man die toll hergerichtete Mühle besichtigen, in der auch Maler Dietrich Tosch eine Ausstellung vorbereitet hatte. Für ganz Mutige stand ein großer Kran mit Gondel an der Turnhalle um in luftigen 49 Metern einen Blick auf Dollenchen zu ermöglichen. Zur abendlichen Veranstaltung im Gasthaus Stuckatz übergab der ehemalige Lehrer Klaus Heinrich eine Urkunde von 1860 über den Verkauf der alten Mühle. Bei nochmals vollem Haus ging es mit der Kapelle „Statos“ zum Tanz bis in die Nacht.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des großen Festumzugs.Viele Besucher kamen schon am Vormittag ins Festzelt, um bei den „Antonius Musikanten“ das Tanzbein zu schwingen.Zum Mittag säumten dann viele hunderte Menschen die Hauptsraße und erwarteten den Umzug, der mit 64 Bildern eine beachtliche Länge vorweisen konnte. Neben den vielen Teilnehmern aus Dollenchen unterstützten auch viele Wagen aus den benachberten Orten den Umzug. Aus Wormlage, mit ihren wunderschönen Kostümen aus den verschiedenen Musicals, aus Lipten, Barzig, Saadow, Sallgast.
Bei Kaffee und Kuchen, Herzhaftem und kühlen Getränken begann anschließend das Kinderprogramm mit Max und Tini, die für ordentliche Lautstärke unter den Kids sorgten.
Am späten Nachmittag erfolgte die Bekanntgabe der Gewinner des Preisausschreibens der Lausitzer Rundschau. Der Hauptpreis, eine Ballonfahrt, blieb im Ort und ging an Fam. Lüdeck. Zum Schmücken der Häuser und Grundstücke hatte der Kinderland Dollenchen aufgerufen, am besten abgeschnitten hatte hierbei Fam. Schiemann mit der Darstellung des Holzschneidens früher und heute und des Wäschewaschens zu Omas Zeiten.
Und natürlich die Tombolapreise wurden noch an Frau und Mann gebracht, vom Hahn über Kaninchen bis hin zur Bohrmaschine war alles dabei. So gingen dann diese tollen Tage mit den „Partymachern“ und ihrem Programm am Abend zu Ende.
An dieser Stelle möchte sich Dollenchen bedanken: bei Rudi Saath und dem Festkomitee für die Organisation, bei den Vereinen aus Dollenchen, bei allen Einwohnern für die anstrengende Vorbereitung des Festes, bei den Gastfeuerwehren, bei den vielen Teilnehmern des Festumzuges und natürlich bei den vielen Besuchern, die nach Dollenchen gekommen sind. Wir hoffen, dass es allen gefallen hat.
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